Fallstudie

Das mexikanische Unternehmen JK Engineering sorgt mit 3D-Laserscanning dafür, dass Offshore-Energiequellen weltweit im Fluss bleiben

FARO Focus Laser Scanner set up at oil platform

Obwohl der weltweite Wandel hin zu einer umweltfreundlichen, sauberen Wirtschaft, die weniger auf Kohle setzt, weiter im Gange ist, lässt sich nicht leugnen, dass Öl und Erdgas aktuell gemeinsam Spitzenreiter bei der globalen Energieversorgung sind. Tatsächlich liegt der jährliche Verbrauch von Öl weltweit bei etwa 34,8 Mrd. Barrel, was 5.500 Mrd. Litern entspricht – mit anderen Worten die halbe Wassermenge des Lake Michigan in den USA.

Dieser enorm hohe Energieverbrauch wird zu etwa 28 Prozent von Erdöl abgedeckt, das über Offshore-Anlagen (temporäre Strukturen oder Bohrschiffe) und Plattformen (große, im Bodengestein verankerte Anlagen für Erkundung, Förderung und Verarbeitung) rund um den Globus gefördert wird. Besonders hohe Erdölvorkommen gibt es in der Region Asien-Pazifik, im persischen Golf, in der Nordsee und im Golf von Mexiko, wobei sich die Förderaktivitäten auf die Küste von Texas und Louisiana und weiter südlich an der mexikanischen Bucht von Campeche konzentriert, die an die Halbinsel Yucatan grenzt. Gemeinsam zählen Mexiko und die USA zu den Nationen, die weltweit am meisten Öl und Erdgas offshore produzieren. In Mexiko decken Öl und Erdgas 85 Prozent des landesweiten Energieverbrauchs ab.

Deshalb ist es für alle Beteiligten von zentraler Bedeutung, dass die Ölquellen weiter fließen. (Das gilt auch für die USA, die 9 Prozent ihres Erdöls aus Mexiko beziehen, wie Daten aus dem Jahr 2018 zeigen). Sicherheit und Effizienz sind enorm wichtig, was auch für die Präzisionsmessung von Plattformen mit Tausenden statischen und beweglichen Teilen gilt. Vor Kurzem hat JK Engineering und sein Director of Operations, José Luis, mit FARO® darüber gesprochen, in welchem Maße das Unternehmen auf verschiedene Hard- und Software-Lösungen setzt, darunter FARO FocussLaser Scanner, FARO SCENE Software, FARO WebShare Software und FARO As-Built™ Software für AutoCAD®, um einfache und detaillierte Ingenieurszeichnungen einer 2,5 km langen Öl-Pipeline mit einem Durchmesser von 16 Zoll von der Plattform Pokche-C zur Plattform Pokche-A anzufertigen. Die Arbeiten wurden für den JK-Kunden Arendal angefertigt, ein in der Energiebranche tätiges Bauunternehmen, das sich auf Pipelines, Industrieanlagen, elektromechanische Arbeiten, Hoch- und Tiefbau, horizontal ausgerichtete Bohrungen und Glasfasernetzwerke spezialisiert hat.

Ein neuartiges „See-Erlebnis“ mit As-Built-Bildgebung

Im Gegensatz zu traditionellen Messtechniken, darunter die Vermessung von Hand mit Maßband und die Abhängigkeit von (veralteten/ungenauen) Strukturzeichnungen, kann 3D-Laserausrüstung wie FocusS komplette Bohrplattformen in wenigen Stunden scannen und das exakte Layout der Anlage als virtuellen 3D-Raum reproduzieren. Diese Punktewolke (die aus Millionen einzelnen Datenpunkten besteht) wird zur weiteren Projektanalyse und Datenverwaltung in SCENE exportiert. Die Cloud-basierte App WebShare teilt diese Daten sicher mit anderen Stakeholdern rund um den Globus.

„Mit Produkten von FARO benötigen wir für Projekte 30 % weniger Zeit und optimieren parallel dazu die Qualität unserer Arbeit“, so José Luis, dessen Unternehmen in der mexikanischen Stadt Carmen ansässig ist, der inoffiziellen „Hauptstadt“ des Landes in puncto Offshore-Erkundung und Förderabläufe von Öl und Gas. „Der wichtigste Vorteil beim Einsatz des Scanners für unsere Kunden besteht in der Zeitersparnis bei der ingenieurmäßigen Entwicklung und somit auch kürzeren Bauzeiten. Auch WebShare ist ein wichtiger Faktor, da es uns einen größeren Markt zugänglich macht.“

JK Engineering ist spezialisiert auf 3D-Laserscans und die Generierung von Punktewolken. Das Unternehmen bietet unterschiedliche grundlegende oder detaillierte Ingenieursdienste für Off- und Onshore-Projekte. JK Engineering wurde 2017 gegründet, hat Kunden in Mexiko, Europa und Südamerika und verfolgt ein einfaches Ziel: eines der weltweit führenden Unternehmen für 3D-Laserscans zu werden und seinen Kunden mit innovativen 3D-Bildgebungsverfahren zum Erfolg zu verhelfen.

In diesem Fall benötigte Luis’ Kunde das Know-how von JK Engineering, um eine einzige Ebene seiner Offshore-Plattformen im Rahmen eines EPC-Projekts zu scannen. Die angefertigten Laserscans werden sich als nützlich erweisen, wenn der Zustand dieser beeindruckenden, riesigen Strukturen gründlich geprüft wird. Anhand dieser optimierten digitalen Dokumentation, die alle fünf Jahre vorgenommen wird, kann Mexiko diese Daten künftig mit Auftragnehmern teilen, welche so über akkurate As-Built-Informationen verfügen, bevor elektrische Systeme, Leitungssysteme und das physische Layout der Struktur verändert werden.

Mit Focuss und SCENE konnte das gesamte Projekt in nur zwei bis drei Tagen abgeschlossen werden, wobei lediglich zwei Mitarbeiter von JK vor Ort sein mussten, um 40 Scans anzufertigen und in etwa fünf Stunden die Bilder zu verarbeiten. Mit einem Laserscanner, der nicht mit komplexen oder schwierigen Umgebungen umgehen kann, würden vergleichbare Projekte von Anfang bis Ende mehrere Wochen dauern, wobei bis zu zehn Ingenieure erforderlich wären, die zur Plattform oder der Anlage reisen müssten. Außerdem bestünde das Risiko, weitreichende Entscheidungen auf Grundlage fehleranfälliger manueller Messungen treffen zu müssen.

Langfristig rentieren sich solche Einsparungen im Hinblick auf Zeit und Effizienz wirklich, wobei die hochwertigen Ergebnisse als Nachweis dafür dienen, dass die Zukunft bei der Wartung und Verwaltung von As-Built-Einrichtungen in 3D-Laserscans liegt. Diese Überlegungen sollten Architekten, Ingenieure und Bauunternehmer berücksichtigen, was auch für Bauingenieure , Maschinenbauingenieure, Elektro- und Sanitäringenieure, Projekt- sowie Anlagen-Manager gilt.

„Momentan suchen wir keine neuen Aufträge“, fügt Luis hinzu und erklärt, wie viel sein Unternehmen zu tun hat – trotz Corona und der weltweiten Konjunkturabschwächung. „Es ist eher so, dass man an uns herantritt. 2020 war wahrscheinlich unser Jahr mit den bislang größten unternehmerischen Chancen.“

Mit As-Built auf Erfolgskurs

Zusätzlich zu SCENE können Ingenieursunternehmen wie JK die Focuss-Serie auch mit As-Built™-Suite-Software verbinden – einem Paket aus drei Programmen (As-Built Modeler, As-Built for AutoCAD® und As-Built for Autodesk® Revit®), das entwickelt wurde, damit Architekten und Ingenieure Gebäudedesigns effektiv auf Grundlage von As-Built-Daten erstellen können, welche vollständig mit ihren CAD- und BIM-Datensätzen kompatibel sind. Außerdem ermöglicht die Software die kontinuierliche Überwachung von Projekten über Vergleiche mit CAD-/BIM-Designs und regionalen Standards in Echtzeit anhand von Daten aus 3D-Scans und AutoCAD.

JK nutzte AutoCAD zur Visualisierung von Punktewolken-Daten für seine Ingenieurmodelle, um damit potenzielle Interferenzen zu identifizieren. Kombiniert mit anderen Hardware- und Software-Lösungen von FARO konnte JK Engineering sich so Wettbewerbsvorteile verschaffen und liefert zuverlässige, fehlerfreie Ergebnisse. Das Unternehmen kann sich jetzt sogar mit neuen Projekten im Zusammenhang mit archäologischen Ruinen, Gebäuden und Onshore-Einrichtungen für Erdöl und Gas befassen.

Schnelle Bearbeitung mit innovativer Technologie

Im Anschluss an das Jahr 2020, in dem die Wirtschaft weltweit um 4,3 Prozent schrumpfte und der Verbrauch von Erdöl und Gas um 9 Prozent gefallen ist, sind Kosteneinsparungen, Reduzierung von Nachbearbeitungen, die Minimierung von Unfällen vor Ort und Zeitersparnisse wichtiger als je zuvor. Energieunternehmen, ihre Kunden und deren Auftragnehmer müssen sich an diese Bedingungen anpassen.

In diesem sich abzeichnenden Umfeld spart man nicht nur Geld, wenn weniger Personen vor Ort sein müssen, sondern rettet möglicherweise auch Leben. Hard- und Software-Lösungen geben unter Umständen den Ausschlag dafür, ob Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten unter den Bedingungen der „neuen Normalität“ einfach nur überleben oder wirklich vorankommen.

Von den bescheidenen Anfängen im 19. Jahrhundert, als die noch junge Erdölindustrie begann, an Stränden und Seen Piers zu bauen, um das Gebiet für die Erdölsuche auf offshore zu erweitern, bis hin zum globalen Unternehmen der heutigen Zeit, das 3,3 Billionen US-Dollar umsetzt, ist es für die Branche eindeutig wichtig, auf Hightech wie 3D-Laserscans, Software-basierte Datenanalysen und Cloud-basierte Fern-Zusammenarbeit zu setzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Probleme der kommenden Jahrzehnte zu lösen.

JK Engineering, das vor nur vier Jahren als Zwei-Personen-Unternehmen gegründet wurde und mittlerweile 20 Mitarbeiter beschäftigt, ist davon überzeugt, dass FARO auch in Zukunft sein bevorzugter Anbieter von Lösungen bleiben wird.

„Wir sind sehr zufrieden mit FARO, seinem Kundendienst und seinen Produkten“, so Luis. „Wir sind zufrieden. Unsere Kunden sind zufrieden. Und sie wissen, was den Unterschied zu anderen Unternehmen ausmacht. Wir haben in vier Jahren so viele Projekte abgeschlossen wie andere Unternehmen in zehn Jahren.“

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